Wie mache ich meinen Garten bzw. mein Grundstück sturmfest ?
Besonders im Frühjahr und Herbst bekommen wir es hierzulande immer häufiger mit ungemütlichen Wetterlagen und stärkeren Stürmen zu tun. Gewitter, Wolkenbrüche oder Unwetter mit kräftigen Winden können uns ebenfalls im Sommer und Herbst zu schaffen machen. Wenn es draußen so richtig stürmt und das Wetter Kapriolen schlägt, bleiben die meisten von uns am liebsten in den sicheren vier Wänden. Damit man sich dabei keine Gedanken machen muss, ob Heim und Garten unbeschadet die nächste Schönwetter-Lage erreichen, sollte man entsprechend vorsorgen und seinen Garten bzw. sein Grundstück sturmfest machen.
Inhaltsverzeichnis
Über Wind und Sturm – eine Einführung
Bevor wir uns intensiv damit befassen, was zu tun ist, um Garten und Grundstück sturmfest zu machen, widmen wir uns kurz dem Thema Wind bzw. Sturm im Allgemeinen.
Wie entsteht Wind?
Scheint die Sonne, erwärmen ihre Strahlen die Erde. Die Erwärmung der Erde durch die Sonnenstrahlen findet allerdings nicht gleichmäßig statt, weil sich zum Beispiel Landflächen schneller als Wasserflächen erhitzen. In den wärmeren Bereichen steigt die Luft nach oben, wodurch ein Unterdruck entsteht, in den in Bodennähe kühlere Luft aus den benachbarten Regionen fließt. Diesen Strom kühlerer Luft bezeichnen wir gemeinhin als Wind.
Was versteht man unter Sturm bzw. wie ist Sturm definiert?
Von einem Sturm spricht man, wenn die Windgeschwindigkeit bei 75 bis 117 Stundenkilometern liegt.
Windstärken / Sturmstärken in der Übersicht
Die Stärke von Wind bzw. Sturm wird anhand der Beaufort-Skala (Bft) gemessen, welche ihren Namen vom britischen Admiral Sir Francis Beaufort hat. Die Klassifizierung anhand der Beaufort-Skala erfolgt in der Regel anhand der Windgeschwindigkeit in Stundenkilometern (km/h) oder Metern pro Sekunde (m/s). In der Seefahrt und Luftfahrt wird die Windstärke außerdem in Knoten gemessen. Im Rahmen der Beaufort-Skala finden zudem oft auch die mit der jeweiligen Windstärke einhergehenden Ereignisse bzw. Auswirkungen (Blätter rascheln, Bäume bewegen sich) Berücksichtigung.
- Bft Stärke 0: Windstille / Stille
Geschwindigkeit: < 1 km/h | 0 – 0,2 m/s
Auswirkungen: Rauch steigt gerade auf - Bft Stärke 1: Schwacher Wind / Leichter Luftzug
Geschwindigkeit: 1 – 5 km/h | 0,3 – 1,5 m/s
Auswirkungen: Rauch treibt bzw. zieht ab - Bft Stärke 2: Schwacher Wind / Leichte Brise
Geschwindigkeit: 6 – 11 km/h | 1,6 – 3,3 m/s
Auswirkungen: Blätter bewegen sich, Windfahne bewegt sich - Bft Stärke 3: Schwacher Wind / Schwache Brise
Geschwindigkeit: 12 – 19 km/h | 3,4 – 5,4 m/s
Auswirkungen: dünne Zweige bewegen sich - Bft Stärke 4: Mäßiger Wind / Mäßige Brise
Geschwindigkeit: 20 – 28 km/h | 5,5 – 7,9 m/s
Auswirkungen: loses Papier und Staub werden vom Wind angehoben - Bft Stärke 5: Frischer Wind / Frische Brise
Geschwindigkeit: 29 -38 km/h | 8,0 – 10,7 m/s
Auswirkungen: kleinere Bäume bewegen sich - Bft Stärke 6: Starker Wind
Geschwindigkeit: 39 – 49 km/h | 10,8 – 13,8 m/s
Auswirkungen: starke Zweige in Bewegung, Schirm kaum noch zu halten - Bft Stärke 7: Starker Wind / Steifer Wind
Geschwindigkeit: 50 – 61 km/h | 13,9 – 17,1 m/s
Auswirkungen: größere Bäume bewegen sich - Bft Stärke 8: Stürmischer Wind
Geschwindigkeit: 62 – 74 km/h | 17,2 – 20,7 m/s
Auswirkungen: Zweige können von Bäumen abreißen - Bft Stärke 9: Sturm
Geschwindigkeit: 75 – 88 km/h | 20,8 – 24,4 m/s
Auswirkungen: kleinere Gebäudeschäden, Dachziegelverluste möglich - Bft Stärke 10: Schwerer Sturm
Geschwindigkeiten: 89 – 102 km/h | 24,5 – 28,4 m/s
Auswirkungen: größere Gebäudeschäden, entwurzelte Bäume möglich - Bft Stärke 11: Orkanartiger Sturm
Geschwindigkeiten: 103 – 117 km/h | 28,5 – 32,6 m/s
Auswirkungen: starke Schäden, entwurzelte Bäume möglich - Bft Stärke 12: Orkan
Geschwindigkeiten: > 117 km/h | 32,7 m/s
Auswirkungen: schwere Verwüstungen möglich
Für weitere Informationen zur Naturgewalt Sturm empfehlen wir Ihnen folgenden Link:
Warum sollte ich meinen Garten bzw. mein Grundstück sturmfest machen?
Es gibt viele Gründe, die für die Absicherung von Garten und Grundstück gegen Unwetterlagen wie Sturm sprechen. So gilt es unter anderem die Werte im Garten zu schützen und zu erhalten. Auch die bestmögliche Bewahrung der Gartengestaltung, in die oft nicht wenig Zeit, Aufwand und auch Geld investiert wird, spielt eine Rolle.
Darüber hinaus geht, sollten Garten und Grundstück natürlich auch sturmfest gemacht werden, um Schäden der eigenen Gesundheit sowie Dritter zu vermeiden. Bezüglich des Schutzes Dritter ist man als Grundstückseigner auch rechtlich in der Pflicht. Wichtiges Stichwort hierbei ist die Verkehrssicherungspflicht.
Verkehrssicherungspflicht
Die Verkehrssicherungspflicht betrifft auch Privatleute bzw. private Garten- und Grundstückseigentümer. Im Zuge dessen ist es z.B. wichtig, den Baumbestand im Auge zu behalten. Kommt es beispielsweise als Folge eines Sturms oder auch ganz ohne Wettereinwirkung dazu, dass ein morsch gewordener Baum umstürzt oder ein Ast abbricht und herunterfällt und es dadurch zu Sachschäden oder schlimmer noch Personenschäden kommt, ist der Baumeigentümer in der Verantwortung.
Sollte es durch einen Baum zu einem Schaden kommen, kann man sich übrigens nur selten auf seine Haftpflichtversicherung verlassen. Als Eigentümer des Baums ist man in diesem Moment in der Beweispflicht und muss der Versicherung gegenüber nachweisen, dass man alle zumutbaren Vorkehrungen bzw. Schutzmaßnahmen ergriffen hat. Aus diesem Grund sollte man mindestens ein- bis zweimal pro Jahr alle Bäume im Garten kontrollieren und ggf. regulierend eingreifen, in dem man z.B. morsches Astwerk entfernt.
Wenn ein Sturm oder ein sonstiges Unwetter wie starker Schneefall, heftige Regenfälle oder Eisregen angekündigt ist, empfiehlt es sich zudem, noch einmal eine Kontrollrunde im Garten bzw. auf dem Grundstück zu drehen, um sicherzustellen, dass alle Bäume standhaft sind und keine Gefahr von Ästen und Zweigen ausgeht.
Weiterführende Informationen rund um die Verkehrssicherungspflicht finden Sie u.a. hier:
Wie mache ich meinen Garten bzw. mein Grundstück sturmfest?
Generell versteht sich von selbst, dass im Garten und auf dem Grundstück bei einem angekündigten Sturm oder Unwetter alles, was nicht wirklich fest installiert oder gepflanzt ist, in Sicherheit gebracht werden sollte. Dazu gehören zum Beispiel Dekorationsgegenstände oder bepflanzte Kübel (mit ungünstigem Schwerpunkt). Auf diese Weise stellen Sie schon einmal sicher, dass davon nichts durch den starken Wind erfasst und durch die Luft gewirbelt werden kann.
Gebäude im Garten sturmfest machen
Auch Gebäude im Garten und auf dem Grundstück können Schaden durch Sturmeinwirkung nehmen. Zu den typischen und weit verbreiteten Gebäude im Außenbereich gehören Gartenhäuser (inklusive Gerätehäusern) und Gewächshäuser. Zudem lassen sich auch im weitesten Sinne die Pavillons zu den Gebäuden zählen, da hochwertige Modelle fest im Boden verankert werden.
In den nachfolgenden Abschnitten unseres Artikels geben wir Ihnen jeweils Tipps und Informationen an die Hand wie Sie Ihre Gebäude im Garten und auf dem Grundstück optimal gegen Wind und Sturm sichern können.
Wie mache ich mein Gartenhaus sturmfest?
Gartenhäuser werden aus den unterschiedlichen Gründen auf dem Grundstück errichtet. In der Regel dienen Sie als zusätzlicher Aufenthaltsbereich oder als Lager bzw. Aufbewahrung (Gerätehaus). Je nach Budget, Geschmack und Verwendung werden Gartenhäuser in Form von Blockhäusern, Blockbohlenhäusern, Holzhäusern, Metallhäusern oder Kunststoffhäusern errichtet.
Wenn man ein neues Gartenhaus aufbaut und es optimal gegen Sturm sichern will, beginnt dieses bereits bei der Basis – sprich beim Fundament. Hier ist es wichtig, dass das Häuschen eine feste Verbindung zum Boden bekommt.
Sehr empfehlenswert, preisgünstig sowie mit relativ geringem Aufwand verbunden, ist die Errichtung eines so genannten Punktfundaments. Dazu werden allen Ecken und ggf. auch noch an zusätzlichen Punkten kleinere Fundamentteile verlegt oder gegossen, die zur Stützung des Gartenhauses dienen. Idealerweise wird das Gebäude an den vier Ecken fest mit dem Fundament verbunden. Bei der Herstellung der Teile des Punktfundaments ist es wichtig, dass Sie sich an der Frosttiefe orientieren, diese befindet sich in Deutschland bei 80 cm – Ihre Fundamente sollten entsprechend tiefer reichen.
Alternativ können Sie Ihr Gartenhaus auch auf einem Streifenfundament (Fundamentteile unter allen Wänden des Gartenhauses) oder auf einer durchgängigen Betonplatte aufstellen. Für eine bestmögliche Sturmsicherung sollten Sie aber auf jeden Fall feste Verbindungen zwischen Fundament und Gartenhaus vorsehen (Eckpunkte und ggf. Wandmitten).
Für eine derartige Fixierung des Häuschens am Fundament bietet sich z.B. die Verwendung so genannter Sturmwinkel an. Die Sturmwinkel können Sie entweder innenseitig oder außenseitig im Fundament verdübeln und anschließend mit der Hütte verbinden.
Bei den beliebten Blockbohlenhäusern für den Garten ist es in der Regel so, dass die einzelnen Bohlen lediglich aufeinander gesteckt werden. Da es keine weitere Fixierung z.B. in Form von Verschraubungen oder Verleimungen gibt, besteht grundsätzlich das Risiko, dass die Holzbohlen vom Wind bzw. Sturm gelöst werden und auseinandergleiten. Im Extremfall kann es sogar passieren, dass ein Teil des Gartenhauses von einer Böe erfasst wird und abhebt.
Um zu verhindern, dass sich bei Gartenhäusern in loser Blockbohlenbauweise Elemente durch Windeinwirkung lösen, kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen. – In diesem Zusammenhang ist beispielsweise die Anbringung so genannter Sturmleisten verbreitet. Meist werden vier Sturmleisten an den Ecken der Innenwände angebracht, wobei die Leisten jeweils in der untersten und obersten Blockbohle verschraubt werden. Auf diese Weise erfolgt eine hohe Stabilisierung. Bei der Montage der Sturmleisten müssen Sie darauf achten, dass diese nicht auf dem Boden des Gartenhauses aufliegt. Außerdem sollten Sie die Schrauben an den Sturmleisten nachziehen, wenn sich das Häuschen etwas gesetzt hat.
Zusätzlich zu den Sturmleisten im Inneren des Gartenhauses können Sie auch außenseitig noch eine Windverankerung installieren. Hier werden zum Beispiel von einigen Herstellern Sets mit Gewindestangen angeboten, die ebenfalls über spezielle Befestigungselemente eine Verbindung zwischen oberster und unterster Blockbohle im Eckbereich der Hütte herstellen.
Wenn Sie direkt beim Kauf Ihres Gartenhauses bzw. Blockbohlenhauses auf Nummer Sicher gehen wollen, was die Sturmfestigkeit angeht, können Sie sich für ein dickwandig ausgeführtes Modell entscheiden, bei welchem eine Verbindung der Blockbohlen mittels innen liegender Gewindestangen vorgesehen ist. Bei derartig konstruierten Holzhäusern verfügen die einzelnen Bohlen bereits fertigungsseitig über entsprechende Vorbohrungen, wo beim Aufbau der Hütte die Gewindestangen eingelassen werden können. Auf diese Weise wird das Gartenhaus extrem sturmfest errichtet.
Verfügt das Gartenhaus über ein ausladendes Vordach, dann ist dieses zumeist besonders anfällig für Sturmschäden. Um für eine bestmögliche Sicherung zu sorgen, empfiehlt es sich, zur Befestigung der Pfosten, die das Vordach der Hütte tragen, H-Bodenanker aus Metall in Verbindung mit Punktfundamenten aus Beton einzusetzen.
Bei der Neuanschaffung eines Gartenhauses können Sie sich statt für ein Blockbohlenhaus auch für ein wesentlich massiveres, schweres Blockhaus bzw. Naturstammhaus entscheiden. Derartige Gebäude für den Garten sind in der Regel deutlich weniger empfindlich bei Windeinwirkung. So ist hierbei kaum mit einem Auseinanderdrücken der Wände zu rechnen.
Wenn es um die Sturmsicherung des Gartenhauses geht, sollten Sie natürlich dem Dach eine ganz besondere Aufmerksamkeit widmen. Zunächst einmal sollten die Elemente des Daches fest mit den Wandelementen des Häuschens verbunden sein, damit der Wind bzw. Sturm das Dach nicht einfach abtragen kann. Da es sich beim Dach um den obersten Bereich des Gebäudes handelt, greift der Wind hier zuerst an. Er trifft dabei auf eine quadratmetermäßig betrachtet relativ große Fläche, die ihm viel Raum zum „Angreifen“ bietet. Oft werden Gartenhäuser günstig mit Bitumen bzw. Dachpappe als Wetterschutz benagelt. Diese Form der „Dacheindeckung“ hält jedoch stärkerer Windeinwirkung oder gar stürmischen Böen meist nicht lange stand. Etwas besser ist es, eine Doppelschicht Bitumen im geschweißten Verfahren aufzubringen.
Eine weitere Lösung zur „Dacheindeckung“ des Gartenhauses ist die Anbringung von Metallblechen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie alle Elemente sicher fixieren und das der Wind nirgends unter die Dachbleche greifen kann. Lässt es die Statik Ihres Gartenhauses zu, können Sie sich auch für eine reguläre Eindeckung mit Dachpfannen entscheiden. Wie beim Wohngebäude kann es Ihnen aber auch hierbei passieren, dass der Sturm einzelne (oder auch mehrere) Pfannen löst und herunterweht.
Sollten Sie unsicher sein, ob Ihr Gartenhaus oder Gerätehaus einem drohenden Sturm sicher standhält, können Sie auch kurzfristig noch Schutzmaßnahmen ergreifen. – Setzen Sie beispielsweise Spanngurte, Seile und Erdanker oder Erdspieße ein, um das kleine Gebäude zumindest behelfsweise mit dem Boden zu verbinden und an Ort und Stelle zu halten.
Sturmschaden am Gartenhaus – Zahlt die Versicherung?
Das Gartenhaus kann als Nebenanlage bzw. Nebengebäude mit über die Gebäudeversicherung versichert werden. Wenn die Gebäudeversicherung Sturmschäden einschließt, übernimmt sie den Schaden am Gartenhaus, sofern die Windstärke bei 8 oder drüber (siehe oben) gelegen hat.
Wie mache ich meinen Pavillon sturmfest?
Neben Gartenhäusern gehören auch die Pavillons zu den beliebten „Gebäuden“, die den Garten bereichern. Je nach Ausführung spendet so ein Pavillon Schatten oder auch Schutz vor Regen. Gartenpavillons können aus Holz z.B. mit einem Ständerwerk auf Balken oder Kanthölzern und einem Holzdach mit Bitumen Dachpappe oder Bitumen Schindeln gefertigt sein. Häufiger anzutreffen sind allerdings Pavillons aus Metall.
Bei den Gartenpavillons aus Metall kann man grundsätzlich nach zwei Arten unterscheiden. So gibt es rein dekorative Modelle, die nur aus Metall bestehen, welches z.B. attraktiv verschnörkelt ist, und sich beranken lässt oder Modelle, die mit einem schattenspendenden Dach und ggf. auch Vorhängen aus Stoff oder Netzgewebe (Mückenschutz) für die Seiten ausgestattet sind. Metallpavillons dieser Art gibt es sowohl für eine flexible Verwendung z.B. in Form von Faltpavillons, die nur bei Bedarf aufgestellt werden, als auch für die feste „Installation“ im Garten.
Wenn ein Pavillon mit Metallgestell fest im Garten aufgestellt werden soll, sollte man hier bezogen auf die Sturmfestigkeit a) unbedingt ein hochwertiges Modell aus solidem Material mit einer gewissen Stärke und einem gewissen Eigengewicht wählen und b) bei der Errichtung darauf achten, dass die Stützen bzw. Pfosten des Pavillons, die das Dach mit dem Boden verbinden, auf ein stabiles Fundament kommen und fest verankert werden.
Verfügt der Pavillon über ein Stoffdach, sollten Sie dieses vor jedem Sturm sowie sonstigen Unwetter unbedingt entfernen. Obwohl die Stoffe robust und widerstandsfähig sind, halten sie heftigere Windattacken meist nur schwerlich aus und es kann auch z.B. durch Hagel zu Beschädigungen im Stoff kommen. Bei einem festen Dach aus Polycarbonat bzw. Doppelstegplatten auf dem Pavillon, sollten Sie die Befestigung der Platten prüfen und kontrollieren, ob es Bereiche gibt, wo der Wind angreifen und die Platten heben kann. Je nach Stärke der Kunststoffplatten kann es auch bei diesen durch Hageleinwirkung zu Schäden kommen. Ist ein besonders heftiges Unwetter angekündigt, stellt sich also die Frage, wie groß der Aufwand der Dachentfernung beim Pavillon ist.
Entfernen Sie bei einem Pavillon mit seitlichen Stoffvorhängen oder Mückenschutznetzen, diese auch am besten vor angekündigten Stürmen oder binden Sie sie sicher an den Eckpfosten des Pavillons an.
Wie mache ich mein Gewächshaus sturmfest?
Moderne Gewächshäuser bestehen zumeist aus einer relativ leichten Metall-Profil-Konstruktion (z.B. aus Aluminium) und mithilfe von Klammern eingesetzten Hohlkammerplatten aus Kunststoff. Klassische Gewächshäuser verfügen über Scheiben aus echtem Glas. Insbesondere bei den Gewächshäusern mit Kunststoffscheiben kommt es bei Sturm oder auch schon bei stärkerem Wind oft vor, dass die Scheiben aus den Profilen gedrückt werden. Ist das Rahmenmaterial aus Metall sehr dünn, kann es außerdem bei einer höheren Windbelastung passieren, dass die Profile aus der Form geraten und sich verziehen bzw. verbogen werden.
Neben den beschriebenen Gewächshäusern gibt es auch noch günstige Gewächshauslösungen für den kurzfristigen und flexiblen Einsatz im Garten. Derartige Gewächshäuser oder Anzuchthäuser bestehen in der Regel aus einem Rohrgestänge, welches zusammengesteckt und mit einer Hülle aus Kunststofffolie überzogen wird. Die Fixierung erfolgt ähnlich wie bei einem Zelt über Schnüre an der Folie, die mithilfe von Heringen oder ähnlichem mit dem Boden in Verbindung gebracht werden. Bei einem windanfälligen bzw. ungeschützten Standort ist ein solches Folien-Gewächshaus – vor allem aus dem unteren Preissegment – meist schnell „Geschichte“ und vom Winde verweht.
Die meisten typischen Gewächshäuser werden als Bausatz geliefert. Zu diesen Bausätzen gehört oft ein Metallfundament bzw. ein Aluminiumfundamentrahmen. Dieser stellt die Verbindung des Gewächshauses zum Boden dar. Der Fundamentrahmen verfügt in der Regel dazu über senkrechte Verlängerungen an den Eckpunkten, die ins Erdreich eingelassen und für einen stabilen Stand einbetoniert werden. Anschließend werden die Metallprofile für Seitenwände und Giebel des Gewächshäuses am Fundamentrahmen montiert, bevor die Rahmenelemente der Dachkonstruktion daran verschraubt werden. Danach können die Fenster und Türen ins Gewächshaus eingesetzt werden. Abschließend werden die Scheiben eingebracht.
Wenn Sie keine Lust darauf haben, dass Ihnen Ihr Gewächshaus beim ersten Sturm um die Ohren fliegt, empfiehlt es sich gleich beim Kauf auf ein sturmfestes Modell zurückzugreifen. Sie sollten hier also nicht an der falschen Stelle sparen, sondern gleich in ein zuverlässiges Produkt investieren.
Wie können Sie ein sturmsicheres bzw. sturmfestes Gewächshaus erkennen? – Entscheiden Sie sich für einen renommierten Markenhersteller bzw. für ein TÜV-geprüftes Gewächshaus. Der TÜV prüft bei Gewächshäusern üblicherweise nämlich nicht nur sicherheitstechnische Aspekte, sondern auch weitere Belange wie die Tauglichkeit im Gebrauch, die Lebensdauer und Qualitätseigenschaften. So gibt es vom TÜV-geprüfte Gewächshäuser, die derartig konstruiert sind, dass sie überaus lastensicher sind und sogar einer Windstärke 11 – also einem orkanartigen Sturm – standhalten können. Sicherlich ist die Anschaffung eines derartigen hochqualitativen Gewächshauses mit höheren Kosten verbunden. Aber die Investition wird sich mittelfristig auf jeden Fall für Sie rechnen, da nichts ärgerlicher für den Gärtner ist, als wenn er sein Gewächshaus nach einem stärkeren Wind oder Sturm in Einzelteilen vorfindet bzw. mehrmals im Jahr Renovierungen an seinem Gewächshaus aufgrund wetterbedingter Schäden vornehmen muss.
Wenn Sie bereits ein Gewächshaus besitzen und dieses gegen Sturm sichern wollen bzw. dessen Sturmfestigkeit erhöhen wollen, können Sie die Metallkonstruktion des Gewächshauses z.B. mit etwas handwerklichem Geschick stabilisieren, in dem Sie im Gewächshaus stützende Seitenverstärkungen installieren (Anbringung zusätzlicher Metallelemente, die Dachprofile und Seitenwandprofile verbinden. Sie können auch einen so genannten Unterzug bzw. Firstunterzug einbauen, welcher die Deckenlast an die Wandelemente weiterleitet. Bei hochwertigen, sturmfest ausgeführten Gewächshäusern gehören derartige Ausstattungsmerkmale zum Standard. Schauen Sie sich im Netz nach entsprechenden Modellen um und holen Sie sich Anregungen, wie Sie Ihr vorhandenes Gewächshaus auf- oder umrüsten können, um dessen Stabilität und Standfestigkeit auch bei starkem Wind und Sturm zu erhöhen.
Sollten Sie ein Foliengewächshaus besitzen und im Sturmfall gerüstet sein wollen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie nutzen das Foliengewächshaus so, dass Sie es jederzeit schnell abbauen können. Also keine direkte Bepflanzung, sondern die Verwendung von Pflanzkästen und Töpfen, die sich im „Ernstfall“ ausräumen lassen. Oder Sie versuchen, dass Foliengewächshaus durch weitere Maßnahmen so sturmsicher wie möglich zu machen, in dem Sie es z.B. durch Spanngurte und weiteres Befestigungsmaterial fester im Boden verankern und auch die Steckverbindungen der Rohre zusätzlich sichern.
Pflanzen im Garten bei Sturm schützen
Viele unserer einheimischen bzw. wildwachsenden Pflanzen kommen mit den üblichen Wetterbedingungen hierzulande eigentlich gut zurecht, so dass sie auch bei Sturm weniger gefährdet sind, als z.B. Exoten. Da sich aber auch bei uns die Wetterverhältnisse immer mehr zuspitzen und es teilweise zu sehr starken Extremen kommt, schadet es nicht, sich auch Gedanken darüber zu machen, wie man alle Pflanzen im Garten bzw. auf dem Grundstück optimal bei Sturm schützen kann.
Da von den Bäumen im Garten auch Gefahren ausgeht und es deshalb beim Sturmschutz nicht nur um einen Erhalt der Pflanzen geht, differenzieren wir hier.
Bäume vor Sturm schützen
Wie bereits weiter oben im Artikel erwähnt, sollten Sie Bäume in Ihrem Garten bzw. auf Ihrem Grundstück regelmäßig kontrollieren. Achten Sie dabei insbesondere auf mögliche Krankheitsanzeichen, Schädlingsbefall, Faulstellen oder morsche Äste.
Bei der Auswahl von Bäumen zur Bepflanzung Ihres Grundstückes können Sie auch gleich bereits vorbeugend agieren und sich für weniger windempfindliche Baumarten entscheiden. So ist es beispielsweise so, dass Bäume, die lediglich über Verzweigungen nahe der Baumkrone verfügen, deutlich windanfälliger sind als Bäume, bei denen sich die Äste von oben bis unten erstrecken und ausbreiten. Ebenso fallen flachwurzelnde Bäume bei Sturm in der Regel schneller um als solche Arten, die ihre Wurzeln tief ins Erdreich graben und sich so selbst sturmfest verankern. Mehr dazu können Sie unter: https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/sturm_schnee_eis/wsl_checkliste_sturm/index_DE im Internet nachlesen.
Wenn Sie junge Bäume in Ihrem Garten kultivieren, besteht das Risiko, dass diese bei Sturm einfach abgeknickt werden. Um dieses zu verhindern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Bäume möglichst gerade wachsen, empfiehlt es sich, die Bäume entsprechend zu stützen. Üblicherweise schlägt man hierzu drei Rundhölzer in dreieckiger Anordung in den Boden ein und bindet den Baum an allen drei fest. So wird er sicher gehalten.
Sträucher, Stauden & Blumen vor Sturm schützen
Im Garten erfüllen Sträucher, Stauden und Blumen in erster Linie dekoraktive Zwecke. Nicht alle Pflanzen, die wir in den Garten gesetzt haben, halten einem Sturm gut stand. So sind insbesondere höhere Stauden wie Gladiolen, Rittersporn oder auch bestimmte Sorten Akeleien sehr gefährdet, wenn es um das Abknicken oder Abbrechen bei Wind geht. Um dieses zu verhindern, gibt es spezielle Staudenstützen, die aus zwei Stäben bestehen, die oben über einen Bogen miteinander verbunden sind. Die Stäbe stecken Sie so in den Boden, dass der Metallbogen oben die Pflanze umfasst und ihr Halt gibt. Alternativ können Sie auch besonders hoch gewachsene Pflanzen zur Wind- und Sturmsicherung staben (mit Clips oder Draht an einem im Boden steckenden Stab befestigen). Dazu bieten sich z.B. die für Tomaten im Handel erhältlichen gedrehten Spiralen aus Metall oder aber auch Bambusstäbe an.
Auch bei Sträuchern besteht eine Gefahr des Abknickens bei Sturm. Außerdem neigen Sträucher je nach Art und Wuchsform – ähnlich übrigens wie auch einige Stauden – dazu, „auseinanderzufallen“, wenn sie vom Sturm „durchgeschüttelt“ werden. Um diesem vorzubeugen, können Sie die Sträucher ähnlich wie Ihre Stauden mit entsprechenden Stützen stabilisieren. Der Handel bietet in diesem Zusammenhang auch größere Stützen mit Halbrundbogen für Sträucher im Garten an.