Im Trend: Achtsam wohnen
Corona, Pandemie und Lockdown – wohl einige der Begriffe, die die meisten von uns schon länger nicht mehr hören können. Im Kontext mit Corona haben wir uns hier in den News des Wohnen-shop.at Magazins bereits mit dem Wohn- und Lifestyle-Trend Cocooning, einer virenfreien Wohnung und dem Aufräumen und Ausmisten der Wohnung beschäftigt.
In unserem heutigen News-Beitrag geht es um die Achtsamkeit. – Wir beschäftigen uns mit dem Trend: Achtsam wohnen. Dabei gehen wir darauf ein, was achtsam wohnen überhaupt bedeutet und was man tun kann, um dieses in den eigenen vier Wänden umzusetzen bzw. zu praktizieren. Erfahren Sie außerdem, was man selbst bzw. die eigene Psyche oder auch Seele davon hat, wenn man ein achtsames Wohnen und achtsames Leben anstrebt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Achtsamkeit überhaupt?
Die Achtsamkeit stammt wie die Meditation aus den buddhistischen Lehren und beschreibt in diesem Zusammenhang eine Methode, die aus der Beobachtung innerer und äußerer Vorgänge besteht. Dabei erfolgt keine Wertung. In der englischen Sprache bezeichnet man die Achtsamkeit als mindfulness.
Video: Die vier Grundlagen der Achtsamkeit – Marie Mannschatz
Duden Definition
Achtsamkeit, die
das Achtsamsein; achtsames Wesen, Verhalten
Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Achtsamkeit
Achtsamkeit heutzutage teilweise zu einem Trend geworden, der sich vom ursprünglichen Sinn oder Ziel entfernt hat und so mitunter sogar zu einer Belastung für den Menschen werden kann.
Video – Achtsamkeit: Hype oder Heil? Gert Scobel zu Gast | Harald Lesch – ZDF
Was bedeutet achtsam wohnen?
Achtsam wohnen bzw. auf Englisch Mindful Living ist ein Konzept bei dem es darum geht, mehr Achtsamkeit in den Wohnalltag zu bringen und sich selbst so etwas Gutes zu tun.
Im Kontext mit dem achtsamen Wohnen spielen Slow Living, Nachhaltigkeit bzw. nachhaltiges Wohnen und Minimalismus bzw. minimalistisches Wohnen eine Rolle. Darüber hinaus schadet es auch nicht sich bei der bewussten Einrichtung und Gestaltung der eigenen Wohnräume am Feng Shui zu orientieren.
Achtsam wohnen – Stichwort: Nachhaltigkeit
Beim achtsamen Wohnen gehen Nachhaltigkeit und Minimalismus meist Hand in Hand. – Man holt sich weniger Dinge in die eigenen vier Wände und geht bei deren Auswahl mit sehr viel Bedacht vor. Nachhaltigkeit und Gesundheit sind zwei wesentliche Faktoren, die bei der Entscheidung für Möbel und Einrichtungsgegenstände von Bedeutung sind.
Natürliche Materialien (Holz, Keramik, Naturstein) passen optimal in eine Umgebung, die achtsames Wohnen ermöglichen soll und dabei besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit legt.
Wichtig ist, dass innerhalb des Zimmers noch viel Raum bleibt. Deshalb sollte man sich auf die wesentlichen Möbel wie ein Sofa im Wohnzimmer oder ein Bett im Schlafzimmer konzentrieren und auch die Anzahl an Dekoration auf Minimum begrenzen.
Empfehlenswert sind Zimmerpflanzen, die nicht nur ein angenehm-natürliches Flair, in den Raum bringen, sondern je nach Art auch noch durch Luftreinigung (Absorbieren von Umweltgiften aus der Luft) einen wichtigen Beitrag zu einem gesunden Raumklima leisten können.
Damit man sich richtig wohlfühlen kann, ist auch eine gute Strukturierung der Zimmer in der Wohnung wichtig. Mithilfe von Teppichen lassen sich beispielsweise einzelne Wohnbereiche abgrenzen bzw. als zusammengehörig präsentieren und gleichzeitig Gemütlichkeit erzeugen.
Achtsam wohnen – Stichwort: Minimalismus
In unserer heutigen Zeit, wo wir nahezu alles haben können, geht es im Bereich Wohnen bzw. beim minimalistischen Wohnen vielmehr darum, sich auf das Notwendigste zu beschränken. Dieser Trend, der definitiv auch zum achtsamen Wohnen zu rechnen ist, zeigt sich auch in der weiter wachsenden Popularität der Tiny Houses.
Zentrale Frage beim achtsamen Wohnen mit Fokus auf dem Minimalismus ist: Was brauche ich wirklich? Die Beantwortung dieser Frage ist keineswegs leicht bzw. wird sie dem ein oder anderen durchaus schwerer fallen. Wir haben uns in unserem News-Beitrag Wohnung aufräumen und ausmisten in Corona Zeiten bereits mit der Thematik Ausmisten befasst. – Wer sich in diesem Zusammenhang an die KonMari Methode von Marie Kondo hält, wird nur die Dinge behalten, die ihn glücklich machen.
Wenn man sich für eine minimalistisch eingerichtete Wohnung entscheidet, ist dieses nicht gleichbedeutend damit, dass das Zuhause weniger „heimelig“ oder gemütlich ausfällt. – Wählt man bei den wenigen Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Wohnaccessoires für seine Wohnung Dinge aus, die so etwas wie eine eigene „Persönlichkeit“ aufweisen, hat man schon viel gewonnen. In Kombination mit weichen Wohntextilien aus Wolle oder Leinen eingesetzt, lässt sich der Wohlfühl-Faktor im minimalistischen Heim noch weiter steigern.
Der minimalistische Wohnstil zeichnet sich durch eine gewisse Klarheit aus, weshalb man auch bei der Farbwahl eher zurückhaltend vorgehen sollte. Hier empfehlen sich gedeckte Farben, die perfekt miteinander kombinieren und so für eine ruhige Grundstimmung sorgen.
Achtsam wohnen – Stichwort: Struktur und Ordnung
Um den Kopf frei zu bekommen, tut eine möglichst reizarme Umgebung gerade in unserer heutigen, hektischen Zeit so richtig gut. Eine reduziert eingerichtete Wohnung nach minimalistischen Grundregeln vor dem Hintergrund nachhaltiger Prinzipien bildet eine gute Basis.
Sind alle vorhandenen Dinge dann noch ordentlich und übersichtlich untergebracht und alle wesentlichen Gegenstände so verstaut, dass man jederzeit einfachen und schnellen Zugriff hat, herrscht eine angenehme Klarheit in den eigenen vier Wänden. Wenn man nichts lange suchen muss und kein Chaos den Geist in Anspruch nimmt, fällt es leichter achtsam zu sein und zu entspannen.
Achtsam wohnen – Stichwort: Slow Living
Beim Slow Living Wohntrend erfolgt ebenfalls eine Reduktion auf das Wesentliche. Bezogen auf die Wohnungseinrichtung bedeutet dieses, dass nur Möbel und Einrichtungsgegenstände ausgesucht werden, die den eigenen Bedürfnissen entsprechen und für einen selbst von Bedeutung sind.
Wörtlich übersetzt bedeutet Slow Living langsames Leben oder langsames Wohnen. – Es geht also beim Slow Living auch – oder vor allem – darum, dass eigene Leben zu entschleunigen und sich selbst nicht permanent mit viel zu vielen Dingen oder Gedanken zu belasten. Ein sortiertes, reduziertes und passendes Wohnambiente unterstützt einen dabei.
Slow Living beginnt in einer bereits vorhandenen und fertig eingerichteten Wohnung damit, dass man ausmistet und sich von allem trennt, was überflüssig ist, weil man keine Verbindung dazu oder keinen Bedarf hat. Auf das Ausmisten sind wir bereits oben in diesem Artikel unter Minimalismus etwas genauer eingegangen. Darüber hinaus wollen wir Ihnen auch hier unseren News-Beitrag Wohnung aufräumen und ausmisten in Corona Zeiten ans Herz legen, wenn Sie sich genauer darüber informieren möchten, wie das Ausmisten und Aufräumen der Wohnung leichter gelingen kann.
Wer sich bzw. sein Leben und seine Wohnung nach dem Prinzip des Slow Living (um)gestaltet, beschreitet immer auch gleichzeitig den Weg des Mindful Livings bzw. achtsamen Wohnens. Von zentraler Bedeutung ist dabei, die eigene Welt und Wohnumgebung wieder bewusster wahrzunehmen, sich wieder an den kleinen Dingen zu erfreuen, statt stets nach mehr zu streben.
Wichtig ist, dass man Veränderungen zum Slow Living hin langsam vornimmt. Man sollte sich viel Zeit nehmen, um ganz genau zu hinterfragen, was die eigenen Bedürfnisse sind und was man zum Beispiel bei der Wohnungseinrichtung unbedingt benötigt und was total überflüssig ist.
Hat man beispielsweise ein separates Wohnzimmer in seiner Wohnung eingerichtet, welches man aber nur in Ausnahmefällen nutzt, wenn gerade mal Besuch kommt, kann es z. B. Sinn machen, Einrichtung und Funktion dieses Raumes zu verändern. Wie wäre es mit einem auf Entspannung ausgelegten Yoga- und Meditationszimmer ganz ohne klassische Sitzgelegenheiten oder mit einem Fitnessraum für das Training daheim oder ein Arbeitszimmer / Büro, um das Homeoffice deutlich vom normalen Privatalltag zu trennen?! Bloß weil „früher“ jeder ein Wohnzimmer hatte, muss man selbst kein Wohnzimmer einrichten, wenn dieses gar nicht zum eignen Leben passt. – Man lebt ja schließlich nicht für andere…
Achtsam wohnen: Tipps zum Einrichten und Gestalten der Wohnung
Wie bereits an der einen oder anderen Stelle in unserem Artikel erwähnt, kommt es beim achtsamen Wohnen vor allem darauf an, dass man seine Umgebung bewusst wahrnimmt und gestaltet. Dabei sollte man auch stets darauf achten, dass man sich wohlfühlt und alles so eingerichtet ist, dass das eigene gute Befinden im Vordergrund steht.
Damit ein Mindful Living Wohnkonzept bzw. achtsames Wohnen gelingt, kommt es nicht nur auf ein reduziertes Umfeld oder gelebten Minimalismus an. Bei der bewussten Auswahl von Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Wohnaccessoires kann man nämlich bereits eine sehr wichtige Basis für mehr Achtsamkeit in der eigenen Wohnung schaffen.
Wer achtsam Wohnen möchte, sollte sich in seiner Wohnung bevorzugt für Naturmaterialien entscheiden. Ähnlich wie ein Aufenthalt in der Natur, sorgt nämlich auch ein von natürlichen Materialien geprägtes Wohnambiente dafür, dass man entschleunigt wird und besser entspannen kann. Massivholzmöbel bzw. Naturholzmöbel oder Rattanmöbel eignen sich zum Beispiel ideal für eine Mindful Living Einrichtung. Zur weiteren Raumgestaltung bieten sich unter anderem Marmor, Steingut oder auch Wohnaccessoires und/oder Teppiche aus Wolle, Baumwolle, Seide oder Leinen an.
Auch farblich lohnt sich beim Mindful Living bzw. achtsamen Wohnen eine Orientierung an der Natur als Vorbild: Warme Erdtöne (z.B. Kaffeebraun, Ocker, Terracotta) in Kombination mit Grün, Natur und auch dem ein oder anderen blauen Akzent sorgen für eine natürliche Atmosphäre im Wohnraum.
Mit natürlichem Grün in Form von Zimmerpflanzen (siehe auch: Zimmerpflanzenlexikon im Wohnen-shop.at Ratgeber der Magazins) lässt sich jedes Wohnraumambiente positiv im Sinne des achtsamen Wohnens beeinflussen. Je nach gewählter Pflanzenart bringen die grünen Mitbewohner zusätzlichen Nutzen in die eigenen vier Wände wie eine Schadstofffilterung oder Luftbefeuchtung.
Achtsames Wohnen und Leben bedeutet auch achtsam und bewusst zu handeln. Aus diesem Grund ist es nicht nur sinnvoll auf nachhaltige Möbel und Wohnaccessoires aus nachwachsenden Rohstoffen zu setzen, sondern auch Altes wiederzuverwenden. Im Wohnen-shop.at Online-Shop gibt es in diesem Zusammenhang z. B. viele ausgewählte Möbelstücke aus recyceltem Metall oder Altholz. Wer sonst auf der Suche nach Vintage Möbeln für eine nachhaltige Wohnungseinrichtung im Mindful Living ist, kann natürlich auch beispielsweise Haushaltsauflösungen oder Flohmärkte besuchen. Manchmal findet sich auch das ein oder andere Stück beim Sperrmüll, wobei man hier u. U. aufpassen sollte. – Siehe hierzu: Sperrmüll von der Straße mitnehmen – das sollten Sie beachten – Focus.de
Wenn man sich etwas mit der fernöstlichen Kultur bzw. Lebensphilosophie identifizieren kann, kann natürlich auch eine angepasste Einrichtung nach Feng Shui – ruhig auch mit asiatischen Möbeln – ein guter Weg zur Umsetzung des achtsamen Wohnens sein. Auch eine Buddha (Siddhartha Gautama) Statue, die Erleuchtung, inneren Frieden und Balance verkörpert.
„Mit allen Sinnen“ ist ein Ausdruck, der uns häufiger begegnet. Auch beim Wohnen bzw. beim achtsamen Wohnen sollte man auf seine Sinne achten und diese ansprechen. Dazu gehören zum Beispiel auch Düfte bzw. Raumdüfte, die man selbst als angenehm empfindet und die zur aktuellen Situation passen. Lavendel wirkt beispielsweise beruhigend und bietet sich zum entspannenden Tages-Ausklang und Einleitung der Nachtruhe an, während u. a. Mandarine, Zitrone oder Eukalyptus anregend und erfrischend wirken, weshalb sie sich eher für einen guten Start in den Tag anbieten.
Um Achtsamkeit im Alltag zu praktizieren bieten sich Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation an:
Video: Geführte Anfänger Meditation | 10 Minuten für jeden Tag – Mady Morrison
Video: Entspannen mit dem Bodyscan | Yoga-Nidra | Geführte Meditation | Achtsamkeit & Tiefenentspannung – Unity Training
Wer Gefallen am Yoga, Meditieren oder einer anderen Entspannungstechnik für mehr Achtsamkeit im Leben findet, für den kann es lohnenswert sein, einen eigene Ruhezone in der Wohnung einzurichten, die in erster Linie zum Praktizieren der gewünschten Methode(n) genutzt wird. Dazu bieten sich beispielsweise Yogamatte, Meditationskissen, (Duft-)Kerzen, Klangschalen, Gong oder Buddah-Statue an.