Was ist Kapok?

Kapok

Kapok

Kapok ist eine Naturfaser, die vom sogenannten Seidenwollbaum stammt. In der Kapokschote ist der Kapok Samen von seidig glänzenden Fasern umgeben, die ihn ähnlich wie bei der Baumwolle schützen sollen, allerdings sind Kapokfasern wasserabweisend. Kapok nimmt im Gegensatz zur Baumwollfaser kein Wasser oder andere Feuchtigkeit auf und ist somit schwimmfähig, was ähnlich der Kokospalme zur Verbreitung des Kapokbaumes beigetragen hat und Kapok zum traditionellen Füllmaterial von Schwimmwesten und Rettungsringen gemacht hat.

Kapok-Füllmaterial wird aber auch für Bettwaren wie Kapokkissen und Polsterungen verwendet. Die Kapokfaser ist sehr weich und leicht, innen hohl, voluminös und außen von einer Wachsschicht umgeben, weshalb sie sehr glatt ist und seidig glänzt. Kapokfasern wiegen nur einen Bruchteil von Baumwolle, es sind die leichtesten bekannten Fasern. Zudem sind Kapokfasern äußerst wärmerückhaltend und aufgrund des Einschlusses von Luft isolierend. Seine atmungsaktiven Eigenschaften erleichtern es, überschüssige Körperwärme an die Umgebung abzugeben und so Nachtschweiß zu verhindern. Zudem wird Feuchtigkeit durch die Wachsbeschichtung von Kapok nicht aufgenommen, sondern direkt weitergeleitet, wodurch die Verbreitung von Bakterien und Milben verhindert werden kann.

Wofür ist Kapok geeignet?

All die oben genannten Kapok Eigenschaften machen die Naturfaser zu einem idealen Polster- und Füllmaterial für Matratzen, Bettdecken und Polstermöbeln. Kapok-Bettwaren wie Kapok-Kopfkissen oder Kapok-Bettdecken erfreuen sich seit einigen Jahren wieder großer Beliebtheit.

Die wasserabweisende Struktur und die chemische Zusammensetzung ergeben einen weiteren Vorteil: Kapok wird nicht von Motten befallen und bietet keinen Nährboden für Pilze und Keime, welche die Voraussetzung für Hausstaubmilben-Befall sind. Kapok besteht nämlich zu ca. 20 % aus Lignin, was auch in Holz enthalten ist und für Stabilität und Langlebigkeit sorgt, enthält allerdings wenig Zellulose (35 % im Vergleich zu 95 % bei Baumwolle), die von vielen Pilzen und Kleintieren verwertet wird. Somit ist Kapok ein ideales Füllmaterial für Allergiker-Matratzen, aber auch mit einer Kapok-Bettdecke sind Sie optimal geschützt. Da diese Erkenntnisse bis heute aber nicht in voller Gänze wissenschaftlich bewiesen sind, sollten sich Allergiker beim Kauf von Kapok-Bettwaren ausführlich beraten lassen.

Kapok Vorteile auf einen Blick

  • wasserabweisend
  • atmungsaktiv
  • glänzend
  • leicht
  • voluminös
  • wärmerückhaltend

Heutige Verwendung von Kapok

Vor der Verwendung von Schaumstoffen war Kapok (insbesondere in der Kolonialzeit war es natürlich verfügbar und verbreitete sich dementsprechend) das Polstermaterial der Wahl, geriet dann jedoch mehr und mehr in Vergessenheit, bis es aufgrund der hervorragenden Kapokfaser Eigenschaften und seiner Nachhaltigkeit (auch eignet sich der Seidenwollbaum als Erstbesiedler von Brachland ideal für die Wiederaufforstung) wiederentdeckt wurde.

Einziger Nachteil der pflanzlichen Daune ist die Tatsache, dass es deutlich mehr staubt als Daunen, Baumwolle oder auch Wolle, was wohl dazu beigetragen hat, dass es zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten ist.

Kapok kaufen kann man in Deutschland nur schwer, da es kaum Kapokmanufaktoren gibt, die Kapok-Bettwaren herstellen. Kapok-Matratzen in traditioneller Zellenbauweise werden überwiegend in Indonesien produziert, da diese Matratzenherstellung im europäischen Raum unbekannt ist.

Kapok waschen und pflegen

Kapok kann man am besten pflegen, indem man Kapok-Bettwaren dem Sonnenlicht aussetzt. Kapok-Kissen reinigen kann man am besten, indem man sie, ebenso wie Decken mit Kapok-Füllmaterial, aufschüttelt. Eine Kapok-Matratze sollten abgebürstet werden.

Waschen sollte man Materialien aus Kapok eher nicht, da sonst die natürlichen Bitterstoffe verloren gehen könnten. Allerdings kann man Kapok-Bettwaren waschen, wenn sie ein Mischverhältnis von 1/3 Kapok und 2/3 Baumwolle aufweisen. Diese können dann bei 60 Grad gewaschen und anschließend maschinell getrocknet werden, damit die Kapokfaser nicht an Volumen verliert.