Was ist Acetat?
Acetat ist ein durch Zellulose hergestelltes Material, dessen Fasern man durch chemische Prozesse verändern kann. Die Salze und Ester der Essigsäure werden als Acetate bezeichnet, ein Begriff, der also aus der Chemie stammt. Bekannt wurde Acetat in den 30er Jahren, als es unter dem Namen Kunstseide in der Mode an Beliebtheit gewann und als preiswerte Alternative zu Seide verkauft wurde, da es ebenso wie echte Seide matt schimmert, sehr weich und elastisch ist. Acetat Da die Kunstfaser allerdings wenig hitzebeständig ist, darf Kleidung aus Acetat nur bei niedrigen Temperaturen gebügelt werden. Acetat-Seide bzw. Acetat-Stoff waschen kann man in der Maschine hingegen bei 30 Grad. Anschließend können Acetat-Stoffe luftgetrocknet werden.
Acetat: Verwendung und Eigenschaften
Das Material besitzt eine Reihe von Vorteilen. Acetat Stoff ist stark glänzend, weich, formbeständig und fließend und weist daher annähernd denselben Tragekomfort wie Naturseide auf. Da Acetat Stoffe wenig knittern, belastbar und elastisch sind, werden sie häufig als Futterstoff verwendet. Acetat wird überwiegend zu Textilfasern und Gewebe bei Textilien wie Blusen, Kleidern und Unterwäsche verarbeitet. Da die Textilfaser Acetat wenig Quellstoff besitzt, wird sie auch zur Herstellung von Regenjacken und -schirmen genutzt. Zudem kommen in Bildschirmen von Computern und Handydisplays Folien aus Celluloseacetat zum Einsatz. Weitere Anwendungsgebiete sind die Herstellung von Gestellen von Brillen und Zigarettenfiltern. In den 1920er Jahren wurde Celullose-Triacetat als Schichtträger für Filmmaterialien verwendet, da sie schwer entflammbar ist.
Wie reinigt man Acetat?
Ebenso wie andere Kunstfasern bedarf das Material keiner besonderen Pflege. Acetat knittert kaum und muss daher nach der Wäsche im Schonwaschgang bei 30 Grad Celsius nicht gebügelt werden. Damit der seidige Glanz erhalten bleibt, sollte Acetat dennoch im halbfeuchten Zustand auf die linke Seite nach außen gedreht und auf niedriger Stufe gebügelt werden. Da die Faser gegenüber Laugen empfindlich ist, sollte man keine stark alkalischen Waschmittel verwenden. Eine Kochwäsche ist nicht notwendig, da Acetat schmutzabweisende Eigenschaften besitzt.
Acetat vs. Triacetat: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Triacetat ist in gewisser Weise eine Weiterentwicklung des Acetats. Während Acetat in Aceton zur Spinnmasse gelöst wird, geschieht dies bei Triacetat in Dichlormethan. Nachweislich stammen zwar beide von dem natürlichen Rohstoff Holz ab, zählen aber trotzdem nicht zu den Naturfasern. Daher werden sie, anders als Chemiefasern, als natürliche Polymere bezeichnet. Triacetat wird im Trockenspinnverfahren hergestellt. Dabei wird die in Dichlormethan aufgelöste, flüssige Masse durch Düsen gepresst. Die dadurch entstehenden Fäden trennen sich vom Lösungsmittel, trocknen und werden zu Garn weiterverarbeitet. Triacetat-Stoff besitzt ebenso wie Acetat viele positive Eigenschaften. So ist die Triacetat-Faser unter anderem hitzebeständiger als Acetat und kann daher dauerhaft plissiert werden. Zudem ist sie leichter als Naturfasern und neigt wenig zum Knittern. Triacetat ist glatt, elastisch, schnell trocknend und besitzt einen edlen Schimmer. Kleidung aus Triacetat waschen kann man bei etwa 30 Grad in der Maschine, sie sollte nach der Wäsche allerdings nicht maschinell getrocknet werden. Anschließend kann man die Kleidung bei hohen Temperaturen bügeln.
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